Der Taoismus
Der Taoismus ist keine Religion, sondern eine chinesische Lebenseinstellung und Philosophie. Ein wesentlicher Aspekt des Taoismus ist die Harmonie zwischen Gegensätzen, das Zusammenspiel von Yin und Yang. Eine taoistische Grundhaltung, um mit der Dualität des Lebens umzugehen, ist die des absichtslosen Handelns, auch Wu-Wei-Prinzip genannt. Der Taoist bemüht sich spontan und offen, einfach und biegsam, nicht stark und nicht hart zu sein – er versucht grundsätzlich nicht gegen, sondern im Einklang mit der Natur und seinem Umfeld zu agieren.
Laotse, der Begründer des Taoismus, sagte einmal, dass es nicht sinnvoll sei, der Kraft eines Widersachers mit der eigenen Kraft zu begegnen, sondern nachzugeben und die Kraft und die Energie des anderen geschickt zum eigenen Vorteil auszunutzen, um sie damit gegen ihn selbst zu verwenden.
Dynamic Ving Tshun kann als in Bewegung umgesetzter Taoismus verstanden werden. Kraft wird nicht mit Kraft bekämpft. Man nimmt im Dynamic Ving Tshun die Energie des Angreifers auf, gibt nach, weicht aus, um dann mit reflexartigen Verformungen in Lücken vor zu stoßen.
Dynamic Ving Tshun ist wie ein Fluss, der ins Meer fließt, hierzu treffend folgendes Zitat von Laotse: „In der ganzen Welt gibt es nichts Schwächeres und Weicheres als Wasser, und doch kommt ihm nichts gleich in der Art, wie es dem Harten zusetzt“